Studium
Der Studiengang Landschaftsökologie an der Uni Oldenburg
Landschaftsökologie beschäftigt sich allgemein mit dem Gefüge der abiotischen und biotischen Faktoren von Ökosystemen und den auf sie einwirkenden menschlichen Einflüssen.
Das Studium in Oldenburg hatte* seine inhaltlichen Schwerpunkte im Bereich der Zoologie, Botanik, Ökologie und Naturschutz.
Daneben gehörten zu den obligatorischen Themenbereichen
- Geografie
(Kenntnis der Naturräume, Kartografie, Geografische Informationssysteme (ArcView)),
- Planung
(Umwelt-, Regional-, Stadtplanung),
- Rechtliche Grundlagen
(deutsches Umweltrecht, europäisches Recht, Verfahrensrecht),
- Bodenkunde
(Kenntnis der Bodentypen und ihrer Eigenschaften, Laboranalyse von Proben).
Ein wesentliches Merkmal des Studiums war die regelmäßige Anwendung der Kenntnisse in praxisnahen Projekten. Auch Exkursionen gehörten fest zum Programm des Studiengangs. Nähere Informationen gibt es unten.
* Im Wintersemester 2004/05 wurde der Diplom-Studiengang Landschaftsökologie in Oldenburg letztmals angeboten.
Im Zuge der Umstellung aller Studiengänge in Oldenburg auf das Bachelor-/Master-System existiert nun ein Bachelor-Studiengang "Umweltwissenschaften", der Inhalte der Landschaftsökologie enthält. In Zukunft soll ein Master-Studiengang "Landschaftsökologie" angeboten werden.
Praxisbezug des Studiums
Die großen praktischen Anteile des Landschaftsökologie- (LÖK-) Studiums in Oldenburg bestanden aus
- dem landschaftsökologischen Orientierungsprojekt (regulär im 4. Semester),
- der Milieustudie A (6. Semester, Schwerpunkt Erfassung von Daten),
- der Milieustudie B (8. Semester, Schwerpunkt Anwendung von ökologischen und planerischen Daten).
Die Milieustudien werden häufig in Zusammenarbeit mit öffentlichen Stellen (Naturschutzbehörden, Wasserverbänden, Agrarbehörden o.ä) durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden den Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt und fließen im Idealfall in deren Arbeit ein. Gelegentlich werden auch ohnehin vorgesehene Untersuchungen (z.B. Projekt-Erfolgskontrollen) durch Milieustudien abgedeckt. (s.u.)
Zum regulären Ablauf eines LÖK-Projektes gehört zunächst eine Vorbereitungsphase, in der Umfang und Methoden der Untersuchung geklärt werden. Im Anschluss folgt eine Erhebungsphase, die zur Gewinnung der notwendigen Daten dient. Dabei werden sowohl vorhandene Datenquellen abgefragt als auch eigene Untersuchungen angestellt. Am Ende steht ein ausführlicher Abschlussbericht, der alle Daten und deren Analyse vereint. Die Ergebnisse werden zudem in öffentlichen Präsentationen vorgestellt.
Praxisbezogene Elemente des Studiengangs
Landschaftsökologisches Orientierungsprojekt (1999)
Hier werden erste Grundlagen der Analyse von Boden und der Bestimmung von Flora und Fauna eines Untersuchungsgebietes vermittelt. Zudem wird der Umgang mit planerischen Festlegungen geübt.
Milieustudie A (2000)
Dieses Projekt dient primär dazu, die Erfassung von landschaftsökologischen Daten zu üben. Dazu gehören je nach konkretem Projekt die Analyse von Bodenproben, botanische und faunistische Kartierungen sowie klimatologische und hydrologische Messungen.
Die Zusammenstellung und Auswertung planerischer Unterlagen zum Projektgebiet nimmt ebenfalls breiten Raum ein.
Milieustudie B (2001)
Die zweite Milieustudie im Studium ist primär planerisch ausgerichtet. Zwar werden auch ökologische Feld-Untersuchungen vorgenommen, doch der Schwerpunkt liegt in der Aus- und Bewertung der ökologischen und planerischen Daten. Der Planungsbezug steht also hier im Vordergrund.
Leistungsnachweise
Es besteht die Möglichkeit, Fachprüfungen in Form eines Leistungsnachweises abzulegen. Besonders häufig werden hierfür zoologische oder botanische Untersuchungen durchgeführt.
Exkursionen
Im Rahmen von eintägigen Feld-Exkursionen werden mehrmals im Studium Lebensräume, stadtökologische oder planerische Projekte vorgestellt.
In jedem Jahr werden verschiedene mehrtägige Exkursionen angeboten, die ebenfalls botanisch, zoologisch oder planerisch ausgerichtet sind. Im Hauptstudium ist eine mindestens einwöchige Exkursion obligatorisch.
Ziel der Exkursionen ist, wie auch bei den Projekten, die vertiefende Beschäftigung mit Aspekten der Landschaftsökologie.